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Über das Projekt

 

Diagnose: Gewalt!


ist ein Interreg IV-Italien-Österreich-Projekt, das sich die Verbesserung des Schutzes von Betroffenen häuslicher Gewalt und der Interventionsmöglichkeiten mittels der Vernetzung von Krankenhäusern, niedergelassenen Ärztinnen/Ärzten, Opferschutzeinrichtungen, Frauenhäusern und Beratungsstellen zum Ziel gesetzt hat. Das EU-Projekt wurde im Juli 2008 im Rahmen des Programms Interreg IV Italien-Österreich vom grenzüberschreitenden Lenkungsausschuss in vollem Umfang genehmigt und hatte eine Laufzeit von September 2008 bis Juli 2010.Mit 31. Juli 2010 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Die Projektpartner/innen
Projektpartner/innen dieser italienisch-österreichischen Kooperation sind:

  • das Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) der TILAK GmbH als Leadpartner für die Region Tirol
  • das Amt für Ausbildung des Gesundheitspersonals der Autonomen Provinz Bozen, Südtirol, als Projektpartnerin für die Region Autonome Provinz Bozen
  • das Amt für Familie, Frau und Jugend der Autonomen Provinz Bozen, Südtirol, als Projektpartnerin für die Region Autonome Provinz Bozen

Projekt
Ziel des Projektes – das von September 2008 bis Juli 2010 konzipiert ist – ist die Verbesserung des Schutzes von Opfern häuslicher Gewalt und der Interventionsmöglichkeiten für diese mittels der Vernetzung von Krankenhäusern, niedergelassenen Ärztinnen/Ärzten, Opferschutzeinrichtungen und Beratungsstellen sowie einer besseren Aufklärung für Betroffene häuslicher Gewalt.
Dazu wurde bis Juli 2009 ein Leitfaden erarbeitet, der seit 24. Juli 2009 digital im Internet und als Broschüre verfügbar ist und im Anschluss in Krankenhäusern und bei niedergelassenen Ärztinnen/Ärzten in den beiden Regionen eingeführt worden ist. Über die praktische Anwendung hinaus soll er das Gesundheitspersonal zum Thema der häuslichen Gewalt sensibilisieren.
Weiters wurden Plakate, die Betroffene bzw. Patientinnen/Patienten ermutigen sollen, sich dem medizinischen/pflegerischen Personal anzuvertrauen, entwickelt sowie Informationskarten im Taschenformat (Info-Cards), die nützliche Hinweise auf entsprechende Beratungseinrichtungen geben sollen.
Ende Juli 2009 wurden die Broschüren, die Info-Cards, die Plakate und die Homepage dem medizinischen/pflegerischen Personal in den beiden Regionen zur Verfügung gestellt.

Homepage und Testphase
Die Homepage www.diagnose-gewalt.eu soll neben Hintergrundinformationen zum Thema der häuslichen Gewalt und nützlichen Beratungsadressen die Intention des Projektes, die optimale Vernetzung zwischen Krankenhäusern, niedergelassenen Ärztinnen/Ärzten, Opferschutzeinrichtungen, Frauenhäusern und Beratungsstellen, maßgeblich fördern.
Dazu ist wichtig, die Homepage mit ihren Inhalten auf ihre Benutzer/innenfreundlichkeit im medizinischen Arbeitsalltag zu prüfen, um diese als optimalen Arbeitsbehelf für medizinisches/pflegerisches Personal anbieten zu können.
Hierzu war von August 2009 bis Dezember 2009 eine Testphase vorgesehen. Die Implementierung der Homepage im Zuge dieser 4-monatigen Testphase zielte auf eine möglichst realitätsnahe Ausarbeitung des digitalen Leitfadens ab. Am Ende der Testphase wurden die Anwender/innen zu den Inhalten und zur Anwendung des digitalen Leitfadens befragt. Die Befragungsergebnisse zur Homepage als Arbeitsinstrument wurden eingearbeitet, damit sie im Frühjahr 2010 als erprobtes und dem medizinischen Arbeitsalltag bestens entsprechendes Hilfsmittel langfristig zum Einsatz gelangen kann.
Dieser partizipative Projektansatz in Bezug auf den Leitfaden verspricht eine weitgehende Auseinandersetzung der Zielgruppe mit dem Thema der häuslichen Gewalt und dient als gute Grundlage für innovative Folgeprojekte.


Unser Leitsatz:
Information ist Hilfestellung

Zielgruppe:

  • Medizinisches und pflegerisches Personal von Krankenhäusern sowie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, andere Gesundheitsprofessionistinnen/-professionisten
  • von häuslicher Gewalt (mit)betroffene Patientinnen/Patienten
  • alle Interessierten

Sprachen
Alle Projektprodukte wurden mit 31. Juli 2009 entsprechend dem Doppelsprachigkeitsabkommen in deutscher und italienischer Sprache angeboten. Zudem enthalten die Info-Cards Hinweissätze in 7 weiteren Sprachen; für die Region Tirol wird die Info-Card auch in türkischer Sprache aufgelegt.

Hinweis
In der Mehrzahl üben Männer Gewalt gegen Frauen und Kinder aus. Da im Verhältnis wesentlich mehr Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind als Männer, wird auf der Homepage wie auch in der Broschüre vorrangig von Frauen als Opfern häuslicher Gewalt gesprochen. Der Leitfaden ist jedoch in derselben Weise für männliche Opfer häuslicher Gewalt anwendbar. In Bereichen, in denen das Geschlechterverhältnis ausgewogener ist (z. B. Hauskrankpflege) kommen die männliche wie die weibliche Form zu Anwendung.

Projektentwicklung
Mediziner/innen und Pflegekräfte sind in ihrer täglichen Arbeit häufig mit Folgen häuslicher Gewalt, in erster Linie häuslicher Gewalt an Frauen, konfrontiert. In Krankenhäusern sind sie oft die ersten Fachkräfte, die Kontakt mit den Gewaltopfern haben. Häufig wird häusliche Gewalt vordergründig nicht als Ursache von Verletzungen und Erkrankungen erkannt. Das liegt auch daran, dass Opfer von häuslicher Gewalt nicht darüber sprechen, sei es aus Scham- oder Schuldgefühlen, aus Angst vor weiterer Gewalt oder aus Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird. Mediziner/innen und Pflegekräfte wünschen sich vielfach bessere Informationen für den Umgang mit Betroffenen von Gewalt.
Im Erfahrungsaustausch seit 2006 mit den Beratungseinrichtungen Gewaltschutzzentrum Tirol und den Südtiroler Frauenhäusern hat sich dies immer wieder bestätigt; so auch in den mehrjährigen Fortbildungen, die das Komitee für Chancengleichheit des Sanitätsbetriebs der Autonomen Provinz Bozen mit den Frauenhausmitarbeiterinnen organisiert hat.
In mehreren Vernetzungstreffen zwischen den Frauenhäusern der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol und dem Gewaltschutzzentrum Tirol wurde seit 2006 über den Bedarf der Installation eines Leitfadens für das Gesundheitspersonal zum Thema der häuslichen Gewalt und Lösungsmöglichkeiten hierzu diskutiert.
Das Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) der TILAK GmbH konnte für die Mitarbeit bei der Entwicklung eines diesbezüglichen Vorhabens gewonnen werden.
Herr Mag. Draxl, Direktor des AZW, sagte sofort seine Mitarbeit zu und übernahm die führende Rolle des Leadpartners. Auch beteiligten sich von Beginn an Experten/Expertinnen aus der Pflegeausbildung des AZW. In der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol zeigten das Amt für Ausbildung des Gesundheitspersonals der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol und das Amt für Familie, Frau und Jugend der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol großes Interesse an einem gemeinsamen Projekt.
Grundgedanke hierbei war, durch diese italienisch-österreichische Zusammenarbeit das Know-how der verschiedenen Einrichtungen zu bündeln, von den Erfahrungen der anderen zu lernen und somit gemeinsam ein bestmögliches Ergebnis für beide Regionen zu erreichen.
So entstand die Idee, ein geeignetes Interventionsprogramm zu entwickeln und es als grenzüberschreitendes Projekt zwischen Tirol und der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol bei der Europäischen Union im Rahmen des Interreg IV-Italien-Österreich-Programms einzureichen: in führender Rolle das Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe Innsbruck (AZW) der TILAK GmbH als Leadpartner, ferner das Amt für Ausbildung des Gesundheitspersonals und das Amt für Familie, Frau und Jugend im Sozial- und Gesundheitsressort des Landes Südtirol als Partner/innen.
Für die Projektumsetzung sollten Vertreterinnen des Gewaltschutzzentrums Tirol, der Südtiroler Frauenhäuser sowie medizinisches und pflegerisches Personal des Landeskrankenhauses Innsbruck-Universitätskliniken und des Südtiroler Sanitätsbetriebs (mit den Landeskrankenhäusern: Bozen, Meran, Brixen, Bruneck) dank der engen Zusammenarbeit mit dessen Komitee für Chancengleichheit hinzugezogen werden.

Das Projektteam
Das Projektvorhaben wurde von einem multidisziplinären Team erarbeitet, nämlich von Ärztinnen/Ärzten, Pflegepersonal aus Tirol und Südtirol, einem Gerichtsmediziner, Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern des Ausbildungszentrums West sowie Mitarbeiterinnen des Gewaltschutzzentrums Tirol.

Die Projektleitung wird von Frau Mag. Esther Jennings durchgeführt. Für die Koordination in Südtirol ist Frau RAin Dr. Marcella Pirrone verantwortlich.


Projektmitarbeiter/innen 2008/2009/2010:

Autonome Provinz Bozen –Südtirol und Tirol:
Dott.ssa Sara Bagozzi und Dott.ssa Hannelore Augscheller (Frauenhaus Meran); Dott.ssa Federica Criscenti und Dott.ssa Stefania De Cicco (Frauenhaus Bozen); Dott.ssa Anna Maria Spellbring (Bezirksgemeinschaft Brixen); Dott.ssa Sabine Mair (Geschützte Wohnungen Bruneck) Dott.ssa Renata Pompili (Erste Hilfe, Bozen), Dott.ssa Sonia Prader (Gynäkologie, Brixen), Dott.ssa Fiorella Baggio (Allg. Medizin, Meran), Dott.ssa Annemarie Tasser (Psychiatrie, Bruneck), Sabine Anrater (Hebamme, Meran), Silvia De Vita (Röntgentechnikerin, Bozen). Elisabeth Ferdigg (Berufskrankenpflegerin, Brixen);
Mag.a Helga Angerer (AZW), Mag. Angela Federspiel (Gewaltschutzzentrum Tirol),
Mag.a Aynur Kilic (Gewaltschutzzentrum Tirol), Alfred Kiss (AZW), Birgit Krims, Bakk (AZW), Roswitha Mailänder MSc (AZW), Mag.a Alexandra Sokol (Gewaltschutzzentrum Tirol), Kristin Stabel (AZW), Helmut Tusch (AZW), Dr. Ursula Waibel (Notärztin), ao. Univ.-Prof. Dr. Andreas Venier (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck), Univ.-Prof. Dr. Wilfried Biebl (LKH Innsbruck-Universitätskliniken), DGKS Petra Grafl (LKH Innsbruck-Universitätskliniken), Frau OA Dr. Renate Larndorfer (LKH Innsbruck-Universitätskliniken), DGKS Gudrun Primus (LKH Innsbruck-Universitätskliniken), Univ.-Doz. Peter Schratzberger (LKH Innsbruck-Universitätskliniken), DGKS Petra Ströhle (LKH Innsbruck-Universitätskliniken), ao. Univ.-Prof. Dr. Walter Rabl (Gerichtsmedizin Innsbruck), ao. Prof.in Dr.in Astrid Lampe (Frauenambulanz der med. Universität Innsbruck), Dr.in Maria-Theresa Barbist (Frauenambulanz der med. Universität Innsbruck), Dr.in Susanne Hubmann (Frauenambulanz der med. Universität Innsbruck), Christian Ederer (TILAK)

Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe wurde mit Beginn des Projektes installiert und setzt sich aus Vertreterinnen/Vertretern des Leadpartners, der beiden Partner/innen, des Landeskrankenhauses Innsbruck-Universitätskliniken, des Krankenhauses Bozen mit der Vertreterin des Komitees für Chancengleichheit sowie Mitarbeiterinnen der Südtiroler Frauenhäuser und des Gewaltschutzzentrums Tirol zusammen. Die Steuerungsgruppe traf während der Projektdauer quartalsmäßig zusammen, nahm den Projektbericht sowie Projektergebnisse ab und beschloss dem Projektvorhaben nützliche Direktiven.

Mitglieder der Steuerungsgruppe:
Dott.ssa Sara Bagozzi, Dott.ssa Flavia Basili MSc, Dr.in Waltraud Buchberger MSc,
Mag. Walter Draxl MSc für LP, Mag. Angela Federspiel, Dr.in Brigitte Hofer für P1, Dr.in Alexandra Kofler MSc, Alessandra Brunetti für P2, Dr.in Christine Schaubmayr MBA; ao. Mitglieder: Klaus Tumler und Mag. Peter Vokoun, Dott.ssa Flavia Basili

Finanzierung
DIESES PROJEKT WIRD DURCH DEN EUROPÄISCHEN FONDS FÜR REGIONALE ENTWICKLUNG IM RAHMEN DES INTERREG IV-PROGRAMMS ITALIEN-ÖSTERREICH KO-FINANZIERT.

Das Interreg IV-Italien-Österreich-Programm als Teil der Förderprogramme der Europäischen Union im Rahmen des Ziels „Europäische territoriale Zusammenarbeit 2007–2013“ wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Dieses Programm fördert die ausgewogene, nachhaltige Entwicklung sowie die harmonische Integration der sechs Regionen im Grenzraum zwischen Italien und Österreich. Das Land Tirol, die Autonome Provinz Bozen (Republik Italien) und die EU fördern dieses Projekt.
Mehr Information zum Interreg IV-Italien-Österreich-Programm finden Sie unter: www.interreg.net

Unser Dank

  • gilt dem Land Tirol (Fachabteilungen: Sanitätsdirektion und Frauenreferat) und der Autonomen Provinz Bozen sowie den Behörden auf europäischer Ebene, die das Projekt durch ihre Empfehlung und Entscheidung möglich gemacht haben. Das Land Tirol, die Autonome Provinz Bozen (Republik Italien) und die EU fördern dieses Projekt.
  • gilt weiters allen regionalen Behörden wie auch für den EU-Fördergeber agierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns von Beginn an eine gute Kooperation angeboten haben.
  • gilt den beiden Gesundheitslandesräten DI Dr. Bernhard Tilg, Region Tirol, und Dr. Richard Theiner, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, die das Interreg IV-Italien-Österreich-Projekt Diagnose: Gewalt! von Anfang an unterstützt haben.
  • gilt dem Landeskrankenhaus Innsbruck-Universitätskliniken und dem Sanitätsbetrieb der Autonomen Provinz Bozen, ohne deren Unterstützung die Umsetzung des Projektes nicht möglich gewesen wäre.
  • gilt allen Mitgliedern der Steuerungsgruppe, welche mit viel Einsatz und Zeit das Projekt mitgetragen haben.
  • gilt Frau Dr.in Marion Steffens und Frau Dr.in Hildegard Hellbernd von S.I.G.N.A.L. – Berlin, die mit ihrem Projekt gegen häusliche Gewalt im Gesundheitsbereich Vorreiterinnenfunktion für dieses Projekt hatten und es durch ein Fortbildungstreffen mit einigen Projektmitarbeiterinnen besonders unterstützt haben.

Kontakt
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die
Projektleitung Mag. Esther JENNINGS
Innrain 98
6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 571313
E-Mail: esther.jennings@azw.ac.at
www.diagnose-gewalt.eu