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Rolle des Gesundheitspersonals

Bereits beim ersten Kontakt mit einer Patientin/einem Patienten ist die Wahrnehmung von Ärztinnen/Ärzten, ob Hinweise auf häusliche Gewalt zu erkennen sind, entscheidend für den weiteren Behandlungsverlauf.

 

ÄrztinHäusliche Gewalt ist ein Problem, das Ärzte/Ärztinnen, Pflegepersonal sowie alle in Gesundheitsberufen Tätigen betrifft.
Ärztinnen/Ärzte und Pflegepersonal spielen v. a. beim Erkennen von Indikatoren und deren richtiger Einschätzung eine bedeutende Rolle; ebenso bei der Benennung der Gewalt und beim Aufbau eines Vertrauensverhältnisses mit der Patientin, damit diese über ihre Gewaltsituation sprechen und Hilfe in Anspruch nehmen kann. Im Sinne der Prävention ist es von Bedeutung, die Gefahr weiterer Gewalt zu erkennen, um zukünftigen, evtl. schwereren Folgen wie neuerlichen Verletzungen/Krankheiten oder sogar Todesfällen vorzubeugen.
In Südtirol finden seit 2003 für Ärztinnen und Ärzte sowie für das Pflegepersonal aller Krankenhäuser, insbesondere der Ersten Hilfe in Bozen, Fortbildungskurse zur Sensibilisierung betreffend das Thema häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen statt. Dabei wird vermittelt, wie mit Opfern von Gewalt umzugehen ist, wie sie aufgenommen werden sollen und wie wichtig für Opfer häuslicher Gewalt ist, dass ihnen aufmerksam zugehört wird. Insbesondere die Ärztinnen/Ärzte der Ersten Hilfe spielen eine zentrale Rolle bei der Aufnahme und Behandlung der Patientinnen. Die Information, dass häusliche Gewalt häufig vorkommt, dass die Patientin, die sie behandeln, auch ein Opfer sein könnte und sie deshalb immer auf das evtl. Vorhandensein der genannten Indikatoren achten müssen, ist für das medizinische Fachpersonal unverzichtbar.